Das Neue und die Monotonie in der wissenschaftlichen Veröffentlichung


Von Wolfgang Coy

Dieser Artikel ist unter der URN urn:nbn:de:kobv:11-100244006 auf dem edoc – Dokumenten- und Publikationsserver der HU verfügbar.

Auch die wissenschaftliche Arbeit in Hochschulen und Akademien ist Teil der kapitalistisch geprägten industriellen Gesellschaft und den immer deutlicher werdenden postindustriellen Arbeitsweisen. Obwohl die Arbeit an europäischen Universitäten in wesentlichen Aspekten, nämlich Forschung und Lehre, über 600 Jahre im Kern stabile Formen entwickelt hat und seit Jahrhunderten die zünftige Handwerkstradition im kleinen Gruppen nachahmt, ist sie doch von ihren gesellschaftlichen Wechselwirkungen geprägt. Trotzdem unterscheidet sich wissenschaftliches Arbeiten von der Vielfalt menschlicher Tätigkeiten in einigen wesentlichen Aspekten. Selbstverständlich ist auch die wissenschaftliche Arbeit, wie nahezu alle anderen Arbeitszusammenhänge durch Formen von Konkurrenz und Kooperation bestimmt, aber Wissenschaft ist ähnlich wie Kunst und Literatur in weitaus geringerem Maße als ihre Umgebung von Verwertungszwängen beengt. Dies lässt sich mit den besonderen Gründungs- und Unterhaltsbedingungen der Universitäten und Akademie erklären. Frühe Universitäten sind traditionell öffentliche Einrichtungen, entstanden aus immer wieder konfligierenden Interessen von Kirche und Herrschaftshäusern. Es mag kein Zufall sein, dass der Begriff der Natio in diesen frühen Universitäten die Herkunft der Studierenden als Gruppenmerkmal beschrieb und erst später in die politische Sprache der modernen ›Nationalstaaten‹ überging.

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Informationsinfrastrukturangebote für digitale Forschungsdaten


Von Heinz Pampel und Maxi Kindling

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Heinz Pampel (Helmholtz-Gemeinschaft; https://orcid.org/0000-0003-3334-2771) & Maxi Kindling (Humboldt-Universität zu Berlin; https://orcid.org/0000-0002-0167-0466 )

Abstract

Mit dem Internet und der Digitalisierung haben sich für die Wissenschaft neue Möglichkeiten der Verbreitung und des Austausches von Wissen und Information eröffnet. Unter dem Stichwort Open Science wird neben Open Access auch die Zugänglichkeit und Nachnutzung von digitalen Forschungsdaten diskutiert. Peter Schirmbacher hat sich in Forschung und Lehre mit der Relevanz, der Gestaltung und der Nutzung von Informationsinfrastrukturangeboten für digitale Forschungsdaten befasst und damit wegweisende Beiträge zur Weiterentwicklung dieser Services für die digital arbeitende Wissenschaft geleistet. Vorliegender Beitrag gibt einen Überblick über den Entwicklungsstand der Informationsinfrastrukturangebote für digitale Forschungsdaten und ordnet sie in die wissenschaftspolitische Diskussionen um Open Science ein.

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Hybrides Bestandsmanagement in Öffentlichen Bibliotheken


Von Konrad Umlauf

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Abstract

Bisher wurde das Thema hybrides Bestandsmanagement vor allem in Praktikerberichten über die Onleihe behandelt. Der Zusammenhang zwischen digitalem und körperlichem Bestandsaufbau wird hier auf Basis der Ergebnisse eine Online-Befragung der Praktiker in deutschen Öffentlichen Bibliotheken untersucht. Der Zusammenhang bezieht sich auf Organisation (Wer ist für den digitalen, wer für den körperlichen Bestandsaufbau zuständig? Welche Konzepte liegen zugrunde?) und auf die sachliche Koordination (Welchen Konsequenzen haben Open Content und digitaler Bestandsaufbau auf den körperlichen Bestandsaufbau und umgekehrt?). Alles in allem haben die Öffentlichen Bibliotheken einen klugen Weg der Bildung von Verbünden zur Organisation ihrer digitalen Bibliotheken beschritten. In diesem Rahmen bleiben sie allerdings zu stark einem konservativen Selbstverständnis bibliothekarischer Aufgabenwahrnehmung verhaftet und nutzen zu wenig Fremdleistungen, um die knappen eigenen Personalressourcen so weit wie möglich für solche Aufgaben im Front Office einzusetzen, die nur örtlich wahrgenommen werden können.

Freier Zugang zu Kulturgütern als Menschenrecht und der Entwurf einer europäischen Digitalcharta – ein Kommentar und ein Vorschlag


Von Frank Havemann

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Exzerpt

„Im Papierzeitalter war alle wissenschaftliche wie belletristische Literatur in Bibliotheken frei zugänglich, wenn man von Beschränkungen aus politischen Gründen absieht. Im schlimmsten Fall musste eine geringe Gebühr für die Nutzung der Bibliothek gezahlt werden. Im digitalen Zeitalter darf man nicht dahinter zurückgehen, denn das im Artikel 27 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte postulierte Recht auf kulturelle Teilhabe lässt sich ohne einen weitgehend freien Zugang zu Kulturgütern nicht realisieren. Ein Rückschritt liegt aber vor, denn ein großer Teil allein digital publizierter wissenschaftlicher Information kann von vielen Bibliotheken nicht mehr erworben werden, weil die großen Wissenschaftsverlage ihre Monopolstellung zur unmäßigen Steigerung ihrer Renditen ausnutzen.“

Danksagung

„Mein Dank gebührt hier vor allem dem Jubilar, Prof. Dr. Peter Schirmbacher, für sein frühes und stetiges Eintreten für den freien Zugang zu wissenschaftlicher Information. Ihm ist wesentlich zu verdanken, dass die Humboldt-Universität das Open-Access-Prinzip so früh und deutlich auf ihre Fahnen geschrieben hat.“